Deutsche Stiftung für Gesundheits­­­information & Prävention

Auf dem Trittbrett der Natur zu Gesundheit und Lebensqualität

Worum geht es?

Mehr als 90% der deutschen Bevölkerung sterben nicht mehr an Altersschwäche im eigenen Bett sondern an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs im Krankenhaus oder mit Demenz im Altenheim! Nicht in den Genen, sondern überwiegend im Lebensstil der Menschen, liegen die Ursachen für die chronischen Erkrankungen. Die Auswirkungen einzelner Risikofaktoren addieren sich nicht, sondern multiplizieren sich. Neben mangelnder Bewegung und falscher Ernährung wurde ein weit verbreiteter Vitamin D-Mangel jetzt als ein zusätzlicher, wesentlicher Risikofaktor entdeckt. Welchen enormen Einfluss gezielte Präventionsmaßnahmen im Rahmen eines geänderten Lebensstils auf die Erkrankungsrate haben kann, wird am Ende des Textes dokumentiert.

In der Vergangenheit war das wissenschaftliche Interesse vor allem auf die negativen Einflüsse auf den Körper ausgerichtet. Das bedeutet, die Belastungen durch Pestizide, Industrieabgase, Tabakmissbrauch, Elektrosmog und Ähnliches. So berechtigt die Beachtung dieser Punkte auch gewesen sein mag, so ist es dennoch nicht ausreichend, nur die eine Seite der Waage zu betrachten, und die (fehlenden) positiven Faktoren und Einflüsse außer Acht zu lassen (siehe nachstehende Abbildung).

Bedingt durch unseren nicht mehr artgerechten Lebensstil sind die dort aufgeführten Schutzfaktoren bei 80-90% der Bevölkerung nur noch unzureichend vorhanden.

Bei einer ausgeglichenen Situation von Schutzfaktoren und Schadfaktoren jedoch ist der Körper in der Lage, gesund zu bleiben

Ergebnisse der EPIC-Studie zum Lebensstil

Mehrere amerikanische Studien haben in den vergangenen Jahren belegt, dass ein gesunder Lebensstil vor Krankheiten schützen kann. Ab 2013 wurden nun Ergebnisse aus Deutschland publiziert, die an mehr als 20 000 Bürgern im Rahmen der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) erhoben wurden. Eigenartigerweise wurden zunächst diese eindrucksvollen deutschen Daten nur von einem Amerikaner im Ausland publiziert (Ford et al: Archives of Internal Medicine, 2009)! Ein Schelm, der Böses dabei denkt! Denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Die Personen waren am Anfang der Studie im Mittel knapp 50 Jahre alt und gesund. Zur Beurteilung des Lebensstils dienten 4 wohlbekannte Parameter: Gesunde (mediterrane) Ernährung, ausreichende körperliche Aktivität (> 3,5 Std./Woche), Nichtraucher und Körpergewicht (BMI < 30). Sie wurden 8 Jahre lang nachkontrolliert. Die Einzelheiten des Studiendesigns und der Ergebnisse werden in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst. Eindrucksvoller lässt sich wohl die Bedeutung des Lebensstils für die Entstehung chronischer Krankheiten kaum dokumentieren!

Ergebnisse:

Nur 9% der Teilnehmer erfüllten alle Kriterien für einen positiven Lebensstil.

Je mehr positive Kriterien erfüllt wurden, desto geringer war die Erkrankungsrate. Wurden alle positiven Kriterien des Lebensstils erfüllt, reduzierte sich die Wahrscheinlichkeit für einzelne Erkrankungen wie folgt:

  • 93 % Diabetes
  • 81 % Herzinfarkt
  • 78 % chronische Erkrankungen

Im Klartext bedeuten die Ergebnisse dieser Studie, dass praktisch alle Diabeteserkrankungen (bis auf den so genannten jugendlichen Diabetes) hausgemacht sind, d.h. durch unseren falschen Lebensstil verursacht werden. Das gleiche gilt für die Herzinfarkte und damit die Mehrzahl aller chronischen Erkrankungen, wie weitere, zwischenzeitliche Veröffentlichungen zeigen. Die aktuellen deutschen Studienergebnisse bestätigen somit die amerikanischen Vorbefunde. Sollten noch Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Präventionsmaßnahmen (Lebensstiländerungen) bestanden haben, so wurden sie mit dieser umfangreichen Untersuchung endgültig ausgeräumt. Somit stellt sich nicht mehr die Frage, was zu tun ist, sondern nur, wie die Präventionsmaßnahmen am besten und nachhaltigsten umgesetzt werden können.

An dieser Stelle greifen die Initiativen der DSGiP.